Die Partnerstadt Bruay-La-Buissière / Frankreich - Pas-de-Calais

Die französische Partnerstadt Bruay-La-Buissière liegt im Nord-Osten Frankreichs zwischen den größeren Städten Lille und Calais. Auf einer Fläche von 1 635 ha leben ca. 26 000 Einwohner. Bruay-La-Buissière liegt am Fluß " La Lawe" . Der Name "Bruay" stammt aus dem keltischen "Bray" und meint "fruchtbare Erde". Bruay schloss sich 1987 mit der Nachbargemeinde La-Buissière und bildet heute eine Region mit Zukunft. Das altertümliche Bruay besteht seit 1202. Viele Male zerstört bzw. geplündert im Laufe der Jahrhunderte (1380 sogar einmal vom Herzog von Buckingham), verdankt Bruay seine Gesamtentwicklung der Entdeckung der Kohle im Jahre 1852 und dem anschließenden Beginn seiner Bergbauhistorie. Die Kohle aus den Minen versorgte die Waffenfabriken während des Ersten Weltkriegs, als Bruay oft bombadiert wurde, wodurch die Stadt sich den Orden "Das Kreuz des Krieges" für Tapferkeit und Vaterlandstreue verdiente. La-Buissière, ursprünglich eine gallisch-romanische Siedlung, bietet auch viele interessante historische Bauwerke, welche Zeitzeugen der vergangenen Jahrhunderte sind. Das Schloß erlang neue Bedeutung während des Ersten Weltkrieges, als es sowohl von französischen als auch von englischen Soldaten besetzt wurde. La-Buissière wurde 1932 industrie- alisiert, als die Bergbaufirma "Carbolux" einen Gas-, Erdöl- und Asphaltgenerator erstellte. Die Deutschen besetzten La-Buissière während des Zweiten Weltkrieges, bis es 1944 von den Kanadiern befreit wurde. Von dem Schloß, erbaut durch Guy Guilbaut, ist nur noch der Turm "Tour de Lambres" vorhanden. Das ursprüngliche Schloß war eine einzigartige Konstruktion mit 12 Türmen (für die 12 Monate eines Jahres), 52 Türen (52 Wochen), 365 Fenstern (365 Tage) und 24 öffentlichen Plätzen (24 Stunden). Es war jedoch während der französischen Revolution verlassen und geplündert worden. In dem Turm ist heute eine polnische Kapelle untergebracht. Die gotische Kirche von La-Buissière aus dem 15. Jahrhundert wird schon früh als historisches Bauwerk geführt. Die Taufsteine von 1627, welche die "Maulde"- Wappen aufweisen, werden seit 1907 als historisch interessante Objekte eingetragen. Ebenso lohnt sich eine Besichtigung der Kirche in Bruay`s aus dem 15. Jahrhundert und der zwei Bergbaukirchen aus dem späten 19. und frühen 20. Jahrhundert. Ein weiteres berühmtes Gebäude in La-Buissière,ist "Le Manoir de Baillencourt", erbaut im Jahre 1777. Ursprünglich gehörte es einer Adelsfamilie aus Bèthune. Nach dem Tod des Besitzers wurde es zunächst als Postamt genutzt, danach als Jugendklub. Ein Turm des Gebäudes diente zeitweise als Taubenschlag. Das Anwesen hat nach der Renovierung in den letzten Jahren eine wichtige Rolle in der städtischen Kulturpolitik gespielt. Es beherbergt die Schule für Musik und Kunst, umfaßt einen Gesellschaftsraum, drei Proberäume und vier Räume für Musikunterricht. Die Burg in La-Buissière ("Donjon") wurde von Gräfin Mathilde Mahaut unmittelbar neben dem seit 1310 zerstörten Schloß aus Angst vor einer Invasion gebaut. Dieser Steinbau ist 20 Meter hoch und seine Mauern sind bis zu 3 m dick. Im Erdgeschoß der Burg befand sich früher ein niedriger Raum im "ogovic"- Stil mit einer Lagerfeuerstelle, über der ein Schild mit dem Wappen des Lords hing.

Bruay`s Rathaus, das "Hotel de Ville", wurde im flämischen Renaissancestil zwischen 1928 und 1930 gebaut, um das vorherige zu ersetzen, welches zu klein geworden war. Es erstreckt sich über eine Fläche von 700 qm Bodenfläche und erreicht 34,7 m in der Höhe (47,5 m über dem Glockenturm), und bildet den Dreh- und Angelpunkt des kulturellen und politischen Lebens der Stadt. Im "Hotel de Ville", schildern die gefärbten Fenster (von Alfred Labille), die aus dem Jahre 1929 stammen, Szenen beim Schürfen in der örtlichen Grube Nr. 5 zwischen 1920 und 1930. Der "Parc de la Lawe" erstreckt sich über 13,5 Hektar. Ab 1979 auf einer ebenen Schlackenhalde angepflanzt, durchkreuzt Wasser auf 1,3 Hektar das Gebiet. Folgt man dem Fluß entlang den breiten Gehwegen und Brücken, stößt man als Besucher direkt in das Herz der Stadt. Parkplätze und Kinderspielplätze sind vorhanden. Das "Eco-Musèe de la Mine" ist das Resultat acht Jahre langer Arbeit fünf alter Bergarbeiter, unterstützt von Jugendlichen, die die Welt "unter Tage" wiedererschaffen wollten. Direkt zwischen polternden Maschinen und schreienden Bergarbeitern vermittelt die Tour die Geschichte des Bergbaus, von der Ausstattung zur Kohlegewinnung bis zu den verwandten Sicherheitsmaßnahmen und den Arbeitsbedingungen der Bergarbeiter.

Einer von nur noch drei übriggebliebenen "Art-Dèco"- Teichen in Frankreich überlebt noch heute im "Stade Parc" in der Pracht von 1930. Vier Hektar Rasen, mehr als 4000 Blumen und knapp über 2000 Bäume und Büsche, viele davon selten, umgeben den neu renovierten 1930er Musikpavillon.

Bruay`s lebendiger Kulturkalender umfaßt große Blumenschauen ("floralies") und den Sommerkarneval, welcher abwechselnd alle drei Jahre stattfindet. Der Karneval begeistert Hunderte von Teilnehmern und der Umzug von mit Blumen geschmückten Festzugswagen, die vom örtlichen bzw. städtischen Gartenwartungsdienst hergestellt wurden, brachten Bruay-La-Buissière drei Blumen beim nationalen Wettbewerb der " blühenden Städte ". Jeden 1. Mai treffen regionale, nationale und internationale Künstler, ob Maler, Bildhauer, Komiker, Musiker oder Tänzer anläßlich der " Semaine des Arts Ephèmères "(wörtlich: Woche der vergänglichen Künste) zusammen. Der Bruay`sche Kulturbund (ABS) organisiert fährlich im Oktober/November ein " Festival des Lächelns und Lachens"(Le Festival du Rire et du Sourire). Bei dieser Veranstaltung treten professionelle und laienhafte Komiker auf. Zahlreiche "ducasses" (Rummelplätze) gibt es das ganze Jahr lang, der wichtigste davon ist der am 14. Juli, der mit einem Feuerwerk der Revolution gedenkt. Die Gründung der Städtepartnerschaft mit Fröndenberg basierte auf dem Bergbau, denn als 1963 die Bergarbeiter in Bruay streikten, wurden aufgrund bestehender Beziehungen von Fröndenberg 12.000,-- DM nach Bruay gespendet. Am 04.05.1964 unterzeichneten die Bürgermeister beider Städte im Sitzungssaal des Fröndenberger Rathauses die offizielle Partnerschaftsurkunde. Am 07. April 1984 trafen sich die Räte beider Städte zu einer Festsitzung in der Aula der Gesamtschule Fröndenberg anläßlich des 20-jährigen Jubiläums der Städtepartnerschaft.

Weitere Informationen: www.freundeskreis-bruay.de