Arbeitskreis „Kinder.Essen.Gesund.“, Fröndenberg/ Ruhr
Ein Pilotprojekt des Bündnis für Familie im Kreis Unna
Termine in 2022:
25. November: Weihnachtsbäckerei im Treffpunkt Windmühle
Aktuelles aus 2022:
Seit über 3 Jahren beschäftigen wir uns im AK mit dem Thema Wasser - passend dazu fand beim Stadtteilfest im Treffpunkt Windmühle am 11.06.22 eine Wasserrallye statt; weiterhin gab es während der Coronazeit ein Online-Wasserquiz, bei dem eine große Anzahl von Kindern mit ihren Familie teilnahmen.Nach zweijähriger Coronapause findet am 25.11.22 ab 15.30 Uhr wieder die bei Kindern und ihren Eltern beliebte "Weihnachtsbäckerei" statt.Teilnehmen können aus den beteiligten Einrichtungen Kinder und ihre Eltern, Ort der Veranstaltung ist der Treffpunkt Windmühle.Nachdem in den letzten zwei Jahren eine Reihe von Kochveranstaltungen Online stattfinden mußte, hofft der Arbeitskreis, wieder das Kochen mit Kindern und Eltern in Präsenz anbieten zu können. Neues Mitglied im Arbeitskreis Kinder.Essen.Gesund. ist die Einrichtungsleiterin des Treffpunkt Windmühle Ilka Essers.
Entwicklung des Arbeitskreises
Der Arbeitskreis Kinder.Essen.Gesund. ist vor mehr als zehn Jahren mit bescheidenen Mitteln und der großen Idee gestartet, eine gesunde Ernährung für Kinder zu gewährleisten. Was mit der Ausgabe von gesundem Frühstück begann, ist mit den Jahren vielfältig gewachsen. Für 2020 war beispielsweise auch die Unterstützung einer Stiftung geplant, die sich für Brunnen in Äthiopien einsetzt. Kinder in Fröndenberg sollten in dem Projekt erfahren, wie Kinder in Äthiopien leben und wie es um die Verwirklichung von Kinderrechten bezüglich der Ressource Wasser steht.Der Arbeitskreis gestaltet seine ehrenamtliche Arbeit in einem Netzwerk, das sich folgendermaßen zusammensetzt:
Barbara Streich (Leitung AK), Yvonne Romé (Leitung Kinder- und Jugendbüro), Ramona Jakobs-Reichert, Matthias Weischer (Stadtverwaltung Fröndenberg), Birgit Linnepe (Kita „Oase“), Erika Neithart (AWO-Familienzentrum „Auf dem Mühlenberg“), Sybille Buse und Nadine Balster (Gemeinschaftsgrundschule und OGS), Andrea Goede (Familienbildung Ev. Kirchenkreis), Ilka Essers (Leitung Treffpunkt Windmühle).
Seit Februar 2015 ist der AK Mitglied der Fairtrade Town Fröndenberg/Ruhr.
Die Zielgruppe des AK sind Kinder im Alter zwischen vier und zwölf Jahren.
Alle Kinder, gleich welcher ethnischen oder sozialen Herkunft, werden wertgeschätzt, ihre kulturelle Entfaltung, Bildung und Gesundheit gefördert; sie werden in ihrer Persönlichkeit und sozialen Kompetenz gestärkt und wirken als Multiplikatoren in ihren Familien hinein. Der AK bietet seit 2013 besonders auch für Kinder mit Handicaps inklusive Aktionstage an.
Die Arbeit ist von Nachhaltigkeit und Übertragbarkeit nach innen und außen geprägt, sie ist niederschwellig, durch geringe Teilnehmerbeiträge für alle Eltern bezahlbar und wird außerordentlich gut über die beteiligten Einrichtungen angenommen. Die Finanzierung der Projekte erfolgt über Sponsoren (Geld- und Sachspenden) und Kooperationspartner.
Ein wichtiges Kriterium ist es, die Arbeit über die Medien nach außen zu transportieren und bei Interesse andere Netzwerke, Politik, Institutionen und Vereine weitgehend zu informieren. Als Beispiele können die Präsentation der Netzwerkarbeit im Kreisjugendhilfeausschuss oder beim Lionsclub im Märkischen Kreis genannt werden.
Eine Zusammenfassung der Arbeit des Arbeitskreises findet sich hier:
Projekte in den Einrichtungen des Netzwerkes:
In den Einrichtungen finden regelmäßig gesunde, mit Kindern und Eltern zubereitete Frühstücksbuffets, Brotbacktage, Kochaktionen oder Obstbuffets statt – auch um die Eltern anzuregen, dies dann zu Hause mit ihren Kindern gemeinsam zu machen.
Nach einer Multiplikatorenschulung der Sarah Wiener Stiftung bietet das Netzwerk in vier Einrichtungen (zwei Kitas, einer Grundschule und dem Stadtteilzentrum) regelmäßig Kinderkochkurse an. Die Eltern bekommen alle von den Kindern in dem Kochkurs zubereiteten Rezepte zum gemeinsamen Nachkochen mit nach Hause.
„Seit dem ich im Kochkurs war, kochen Mama und ich öfter zusammen.“ Leon, 7 Jahre
„Ich habe gar nicht gewusst, dass mir kochen mit Anderen so viel Spaß macht.“ Josie, 11 Jahre
Besuch eines Imkers und Naturpädagogen über die Sarah Wiener Stiftung in Einrichtungen des AK. Die Kinder erfuhren in spannenden drei Stunden mehr über Bienen, ihre Lebensweise und ihre ökologische Bedeutung, um abschließend Honig zu verkosten und gemeinsam Kerzen zu ziehen.
„So einen leckeren Honig habe ich noch nie gegessen“. Kathryn, 12 Jahre
Anschaffung einer Trinkwasseraufbereitungsanlage in der Gemeinschaftsgrundschule; „Wasser als Grundnahrungsmittel“, Kinder erhalten täglich frisch aufbereitetes, gekühltes Wasser, als Alternative zu Süßgetränken.
Inklusive Aktionstage im Familienbildungszentrum und in der Gemeinschaftsgrundschule:
Seit 2009 bietet der AK unterschiedliche Aktionstage für Kinder und Eltern der beteiligten Netzwerkeinrichtungen an. Die Angebote sind regional und saisonal ausgerichtet. Zur Unterstützung des AK wirkt eine Ökotrophologin bei der Vorbereitung und Begleitung mit. So bietet der AK im Frühsommer Erdbeer- bzw. Beerentage, im Herbst Kartoffel-, Apfel- oder Kürbisstage und im Advent eine Weihnachtsbäckerei an.
Ein besonderes Angebot war das Eltern – Kind – Kochen unter dem Motto „Frisch gekocht - lecker, gesund und preiswert.“ Fünfzehn Kinder kochten mit ihren Eltern Gemüsepizza, Kartoffelecken, Couscoussalat, Wraps und eine Quarkspeise mit Früchten.
„Die Rezepte waren sehr leicht zu kochen. Es hat großen Spaß gemacht, gemeinsam mit meinen Kindern in der Küche zu werkeln.“ Martin, 27 Jahre
Ein Höhepunkt war sicher die Veranstaltung „Sarah Wiener Kids kochen für ihre Eltern“, bei der rund dreißig Kinder im Alter von vier bis zwölf Jahren ein dreigängiges Menü für über neunzig Personen unter Anleitung zubereiteten. Als Gast konnte der AK die Sprecherin des Kreisbündnis für Familie, Superintendentin Annette Muhr – Nelson begrüßen. Alle Kinder waren sehr eifrig und engagiert bei der Sache und bekamen am Ende der Veranstaltung von ihren Eltern anerkennenden Applaus.
Sonderveranstaltungen:
Podiumsdiskussion zum Thema „KIBIZ - Revision“ mit Andrea Asch und Vertretern unterschiedlicher Institutionen und Jugendhilfe.
Multiplikatorenschulung der Sarah Wiener Stiftung in Fröndenberg auf Initiative des AK mit Teilnehmerinnen aus neunzehn Einrichtungen des Kreises Unna – die größte Schulung deutschlandweit seit Bestehen der Stiftung; anschließende Pressekonferenz mit Sarah Wiener. Am Abend fand ein BotschafterInnentreffen in Dortmund mit Auszeichnung des Arbeitskreises durch Sarah Wiener statt.
Auszeichnungen:
Als Kooperationspartner von „Schule der Zukunft – Bildung für Nachhaltigkeit“ Auszeichnung durch das Land NRW im April 2012.
Auswahl in die zwölf besten Projekte beim Kinderrechtepreis des WDR im September 2012 und Teilnahme des AK an der Auszeichnungsfeier in Köln.
Anfang 2014 hat sich der AK beim Portal für bürgerschaftliches und unternehmerisches Engagement in Nordrhein-Westfalen als "Engagement des Monats" beworben. Unterstützt wird diese Aktion vom Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes Nordrhein-Westfalen.Bereits im Februar 2014 wurde der AK dann als "Engagement des Monats" ausgezeichnet.
Pressebericht zur Übergabe der Spende an die Neven-Subotic-Stiftung am 05.08.2022:
Vor Kurzem machten sich Arbeitskreismitglieder gemeinsam mit drei Kindern aus dem Umfeld des Treffpunkts Windmühle auf nach Dortmund, um der Neven Subotic Stiftung einen Besuch abzustatten.
Es gab mehrere Gründe dafür: Erstens übergab der Arbeitskreis einen symbolischen Scheck über 555.- Euro, die zusammengekommen waren durch den Verkauf von gespendeten Würstchen, Wertmarken sowie einer Aufstockung des Betrages durch ein AK-Mitglied. Von diesem Betrag kann 11 afrikanischen Menschen der Zugang zu sauberem Wasser bzw. Sanitäreinrichtungen ermöglicht werden.
Weiterhin wollten sich die BesucherInnen aus Fröndenberg über die neuesten Entwicklungen der Stiftung informieren und konnten dies bei der Abspielung eines Videoclips, in dem über die Eröffnung eine Brunnens in Ostafrika informiert wurde.
Die Mitarbeiterin der Stiftung, Silke Kuhlke, erklärte den anwesenden Kindern in einfachen und einprägsamen Worten, worum es bei der Stiftungsarbeit geht. Das Video jedoch, in dem die überschwängliche Freude der Dorfbevölkerung, die sich in einem großen Fest mit Tanz und Gesang ausdrückte, als das erste Wasser aus dem frisch gebohrten Brunnen sprudelte, war von großer, emotionaler Aussagekraft.
Demnächst werden die drei mitgereisten Kinder Mayar, Laith und Mohammed in einer Veranstaltung einen kleinen Bericht an andere Kinder weitergeben und über die Stiftung referieren. Dafür gab es zusätzlich Infomaterial zum Nachlesen.
Die Neven Subotic Stiftung, mit der der Arbeitskreis schon inzwischen über drei Jahre zusammenarbeitet, betreibt seit rund zehn Jahren Brunnenbau- und "Wash-Projekte" in ländlichen Gebieten von Äthiopien, Kenia und Tansania. Ein einzelnes Brunnenprojekt hat eine Vorlaufzeit von rund 18 Monaten und kostet, je nach geologischen Gegebenheiten zwischen 10500 und 13500.- Euro. Das "Wash-Projekt wird begleitet von geschulten Frauen und Männern (Wash-Comitee), die als Multiplikatoren für die Dorfbevölkerung fungieren.
Die Stiftung mit Mitarbeiterin Silke Kuhlke bedankte sich für die Unterstützung des Fröndenberger Arbeitskreises und freut sich auf eine weitere gute Zusammenarbeit.
Fazit: Der AK „Kinder.Essen.Gesund.“ verwirklicht die nachhaltige Arbeit mit Kindern und ihren Familien in ganz besonderer Weise. Über eine Vielzahl an Veranstaltungen werden die Kinder in ihren Familien gestärkt, sie entwickeln im Umgang miteinander soziale Kompetenz und Selbstwertgefühle, Eltern lernen die Fähigkeiten wert zu schätzen; in viele Familien längst vergessen geglaubte Rituale wie das gemeinsame Zubereiten von Mahlzeiten, das Tischdecken und das gemeinsame Essen können so wieder belebt werden und ermöglichen einen tieferen sozialen Prozess innerhalb der Familien. Die Anmeldezahlen, die Begeisterung der Kinder und die große Anzahl an positiven Rückmeldungen der Eltern an die beteiligten Einrichtungen, aber auch das Interesse am Arbeitskreis von außerhalb ist eine Bestätigung, mit der Arbeit auf einen richtigen Weg zu sein und ermutigt, die Arbeit zum Wohle der Kinder und ihrer Familien auch zukünftig engagiert weiterzuführen.