Richtfest Feuerwehrgerätehaus OST in Stentrop
An diesem feierlichen Termin nahmen Mitglieder des Rates der Stadt Fröndenberg/Ruhr, Vertreter der Verwaltung, der Feuerwehr als späterem Nutzer und der projektbeteiligten Ingenieurbüros und Firmen teil.
Bürgermeisterin Sabina Müller begrüßte die Anwesenden und dankte allen Beteiligten: „Nach langen Jahren der Planung und Abstimmung geht es mit dem heutigen Festakt einen Schritt weiter. Hier in Stentrop steuern wir für alle sichtbar auf das gemeinsame Ziel Feuerwehrgerätehaus „OST“ zu. Baubeginn war im Februar 2024. Die Übergabe an die Feuerwehr ist im ersten Quartal 2026 geplant.
Das neue Feuerwehrgerätehaus OST soll Heimat für die bisherigen Feuerwehreinheiten der „Palz“ werden. Hier sollen sich die Einsatzkräfte des Zuges OST auf ihre herausfordernden Einsätze vorbereiten und hierher sollen sie nach dem Einsatz gesund zurückkehren. Hier soll einmal mehr die Kameradschaft vertieft werden und die bestehende starke Gemeinschaft wachsen und gedeihen!“
Architekt Tobias Milz erläuterte die baulichen Details. Dachdecker Sascha Schäfer aus Menden sprach den Richtspruch. Anschließend wurde die Zeitkapsel gut sichtbar in einer eigens dafür gefertigten Nische im späteren Eingangsbereich verschraubt.
Die Freiwillige Feuerwehr Fröndenberg befindet sich in einem umfassenden Umstrukturierungsprozess. Umbau und Erweiterung des Standortes des Zug OST ist, gemeinsam mit dem An- und Umbau der Feuerwehrgerätehaus NORD in Ostüren, ein zweiter wichtiger Schritt zur Umsetzung aktueller Standards einer modernen Feuerwehr.
Am Standort „Ost“ in Stentrop werden zukünftig die Feuerwehreinheiten Bausenhagen, Bentrop und Warmen aufgenommen. Ebenfalls wird die Jugendfeuerwehrgruppe des Zuges Ost dort untergebracht. Die Planung erstreckt sich auf eine Stärke von insgesamt rund 100 Einsatzkräften und Jugendfeuerwehrmitgliedern.
Dabei liegt ein besonderes Augenmerk auf den arbeitsschutzrechtlichen Rahmenbedingungen der ehrenamtlich tätigen Feuerwehrkameradinnen und –kameraden. Z. B. gehören zu den aktuellen Standards Vorkehrungen zur Schwarz-Weiß-Trennung und die Bereitstellung von modernen Sanitärbereichen.
Kurzbeschreibung des Bauvorhabens:
Gebäude
Der Aufenthaltsbereich (Sozialbereich) für die Mitglieder der Feuerwehr ist zweigeschossig ausgeführt. Im Erdgeschoss befinden sich die Funktionsräume für die Einsatzabwicklung sowie die Haustechnik. Das Obergeschoss umfasst Räumlichkeiten für Organisation und Ausbildung. Die Inneneinrichtung entspricht den Vorgaben und Bedürfnissen der Feuerwehr.
Es ist eine Fahrzeughalle mit 9 Stellplätzen zzgl. einer Waschhalle geplant. Beide Gebäudeteile haben die gleiche Höhe und erhalten ein Flachdach. Dadurch ergibt sich eine quaderförmige Gebäudekubatur mit den Abmessungen 56,5 x 24 m.
Außenbereich
Im Außenbereich befinden sich die Alarmzufahrt mit den Stellplätzen für Zweiräder und PKW der Feuerwehrangehörigen. Davon abgeteilt ist die Alarmausfahrt mit der Vorfläche der Fahrzeughalle inkl. Übungsfläche.
Energieversorgung
Die Energieversorgung des Feuerwehrgerätehauses ist weitgehend energieautark vorgesehen. Das Flachdach wird zur Regenwasserretention mit einem Gründach versehen. Auf dem Gründach soll eine PV-Anlage mit einer Leistung von 119 kWp installiert werden, welche die elektrische Energie zur Beleuchtung, Haustechnik erzeugt. Ein Stromspeicher mit einer Kapazität von 47 kWh ist vorgesehen.
Grundstück / Baufeld
Die Grundstücksgröße beträgt ca. 10.000 m². Die Zufahrt zum Grundstück erfolgt vom Stentroper Weg (K33) aus. Die konkrete Entwurfsplanung beläuft sich auf eine Nutzfläche von 1.422,75 m² und eine Bruttogrundfläche von 1.953,39 m².
Kosten
Die Projektgesamtkosten belaufen sich auf rund 9,3 Mio. Euro. Auf Basis der vorliegenden Planung und der Kostenberechnung von bbp:architekten vom 28.09.2022 ergaben sich ursprünglich Projektgesamtkosten in Höhe von ca. 8.700.000 Euro. Durch die am 21.02.2023 im Feuerwehrbeirat vorgestellten weiteren Einsparpotentiale ergeben sich hingegen Kostenreduzierungen in Höhe von voraussichtlich rund 150.000 €, sodass nunmehr mit Gebäudeprojektkosten in Höhe von ca. 8.550.000 € zu rechnen ist.
Hintergrund
Der Rat der Stadt Fröndenberg/Ruhr beschloss im Juli 2018 das Standortkonzept für die Freiwillige Feuerwehr Fröndenberg/Ruhr, welches die Zusammenlegung von Feuerwehreinheiten bzw. Löschgruppen mit dem Effekt der Reduzierung der Feuerwehrstandorte von 12 Gerätehäusern auf zukünftig 5 Standorte beinhaltete. In diesem Konzept wurde ausführlich geprüft und festgestellt, dass dieser Standort für das neue Feuerwehrgerätehaus Ost aufgrund der Lage (Einhaltung der geforderten Hilfsfristen), der Größe und der Beschaffenheit (Geländeprofil) geeignet ist. Mit dem Standortkonzept wurde die Basis geschaffen, um die Feuerwehr in Fröndenberg/Ruhr zukunftssicher aufzustellen und die Einsatzfähigkeit durch Zusammenlegung der Einheiten zu erhöhen.
Dieser Beschluss des Standortkonzepts stellte die Grundlage dar, aus der heraus die weitere Brandschutzbedarfsplanung entwickelt und 2019 durch den Rat der Stadt Fröndenberg/Ruhr verabschiedet wurde. Der Brandschutzbedarfsplan beinhaltet eine organisatorische und bauliche Neustrukturierung. Vorgesehen ist unter anderem der Neubau von drei Feuerwehrgerätehäusern.
Fotos Stadt Fröndenberg/Ruhr