Stadtteil Frohnhausen

     

Der kleine Stadtteil Frohnhausen liegt im östlichen Stadtgebiet Fröndenbergs zwischen Neimen, Warmen und Stentrop; die südliche Grenze bildet die Ruhr. Frohnhausen erstreckt sich im Norden bis zum Henrichs-Knübel, dem mit 244,7 Metern höchstem Punkt Fröndenbergs. Wohnbebauung und Gewerbeflächen befinden sich entlang der beiden überörtlichen Straßen, die beide in Richtung West-Ost durch den Ortsteil führen; dazwischen die Bahnlinie Winterberg – Dortmund. Eine weitere wichtige Verkehrsstraße, die Palzstraße L172, führt in Richtung Süd–Nord mitten durch den Ortsteil Neimen und erschließt weitere Wohnbebauung und landwirtschaftliche Flächen. Die Palzstraße führt vom Ruhrtal direkt zu den anderen Ortsteilen Stentrop und Bausenhagen und in der weiteren Wegeführung zur B 1. 

Der Ort Frohnhausen wird erstmals urkundlich im Jahre 1223 erwähnt als Vronhusen. Lange Zeit war die Siedlung landwirtschaftlich geprägt. Mit der zunehmenden Industrialisierung wandelte sich auch Frohnhausen von einer Bauern- und Handwerkersiedlung zu einer Industrie-gemeinde. Zur Blütezeit der Kettenindustrie war seit 1918 die JOTO-Kettenfabrik mit Fabrikhalle, Fabrikantenvilla und Mehrfamilienhäusern mit Werkswohnungen ansässig. Im Jahr 1985 meldete das Unternehmen Konkurs an und 90 Jahre Kettenfabrikation gingen zu Ende.

Der Kettenfabrikant Josef Top war Hauptinitiator für den Bau der Kirche nahe der Gemeindegrenze zum Nachbarort Warmen. Nach Plänen des Diözesanbaumeisters und Architekten Kurt Matern wurde das Gotteshaus „Katholische Kirche Christkönig“ 1932 errichtet. 1948/49 wurde der fehlende Turm an der Eingangsseite angebaut. Das Kirchengebäude ist lichtdurchflutet durch ausdrucksstarke Bleiglasfenster. Die recht neue Kirche wurde im Jahre 2015 entweiht, diente vorübergehend als Depot und fand im Jahr 2022 eine neue Bestimmung als „Kunst-Kirche“ mit wechselnden Ausstellungen von Kunstwerken. 

   

Die katholischen Bewohner der Dörfer Frohnhausen, Neimen und Warmen hatten den Wunsch, einen Gottesdienstraum in der unteren Palz einzurichten und sie gründeten 1921 einen Kirchbauverein. Zunächst erhielt der Kettenfabrikant Josef Top die Erlaubnis, auf seinem eigenen Grundstück eine Notkirche zu errichten, die im August 1922 eingeweiht wurde. 

Im Jahr 1932 wurde in knapp vier Monaten das Gotteshaus am heutigen Standort nahe der Grenze zum Stadtteil Warmen erbaut. Planer und Architekt war Kurt Matern. In den Jahren 1948/49 entstand der fehlende Turm an der Eingangsseite nach Plänen des Architekten Josef Färber. Oberhalb des überdachten Eingangs befindet sich ein großes Rundfenster. Die beeindruckenden Bleiglasfenster wurden im Jahr 1932 von der Glaswerkstatt Freericks in Hamm angefertigt. Drei nebeneinanderliegende Fenster mit Ornamenten in der Taufkapelle stammen aus dem Jahr 1949 von einem unbekannten Künstler ebenso wie das über dem Turm befindliche Fenster. 

Der katholischen Kirche Christkönig erging es wie vielen anderen Kirchengebäuden; sie wurde geschlossen. Am 25.11.2015 wurde durch Weihbischof Berenbrinker der Akt der Profanierung mit der Feier einer heiligen Messe vorgenommen. Danach wurde das Allerheiligste aus der Kirche herausgetragen und das ewige Licht gelöscht. Eine Zeitlang diente das Gebäude als Depot und war für die Öffentlichkeit nicht mehr zugänglich. Zeiten und Bedürfnisse verändern sich und im Jahr 2022 wurde das Kirchengebäude wieder geöffnet. Der Kunstverein Fröndenberg e. V. organisiert seit Sommer 2022 wechselnde Kunstausstellungen im Gebäude (Öffnungszeiten samstags und sonntags 14 – 17 Uhr).  Damit haben nun drei Kirchen in Fröndenberg/Ruhr eine neue Bestimmung gefunden: Die Radfahrer-Kirche in Westick, die Kinder-Kirche auf der Hohenheide und nun die Kunst-Kirche in Frohnhausen/Warmen.   

Ortsheimatpfleger:

VAKANT 

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