Stadtteil Stentrop
Dieser kleine Stadtteil liegt mitten in Fröndenberg und grenzt an die anderen Palzdörfern im Osten Fröndenbergs und an die Ortslage Hohenheide. Der sog. „Henrichsknübel“ in Stentrop ist mit 245 Metern über dem Meeresspiegel die höchste Erhebung auf dem Stadtgebiet und bietet einen guten Ausblick in alle Himmelrichtungen. Schon vor mehr als 11.000 Jahren zu Beginn der Mittelsteinzeit hinterließen Jäger und Sammler kleine bearbeitete Feuersteinstücke an diesem auffälligen Hügel.
Zahlreiche Funde, die von der Archäologie für Westfalen-Lippe dokumentiert wurden, lassen den Schluss zu, dass dieser Ort seitdem immer wieder aufgesucht wurde. Vor rund 4000 Jahren wurde am höchsten Punkt ein Hügelgrab errichtet. Eine Vermessung von 1940 zeigte noch einen Durchmesser von 12 Metern bei einer Resthöhe von 1 Meter. Vom „Henrichsknübel“ stammt eine endneolithische Pfeilspitze aus Feuerstein aus der Zeit 2800-200 v. Chr., die bei Ausgrabungen in den Jahren 2015 bis 2017 gefunden wurde. Im Radius von 1 km rund um eine Fundstelle „Im Sundern“ wurden zahlreiche Oberflächenfunde registriert und lassen auf eine umfangreiche steinzeitliche Nutzung des Geländes im Bereich der angrenzenden Ortsteile Bausenhagen, Hohenheide, Ostbüren, Stentrop schließen. Nahe des „Henrichsknübels“ wurde eine Perle aus der Merowingerzeit gefunden, eine sog. Millefiori-Perle (1000 Blüten). Eine weitere Perle dieses Typs wurde bei Scheda in Bentrop gefunden. Beides sind die einzigen Hinterlassenschaften aus der Zeit um 600 n. Chr.
Erstmals urkundlich erwähnt wurde der kleine Ort im Jahr 1265 als Stederdorp. Große Bedeutung hatte Stentrop durch seine zentrale Lage innerhalb des Kirchspiels Bausenhagen, zu dem auch die anderen Palzdörfer Bentrop, Frohnhausen, Neimen und Warmen gehörten. Über viele Jahre standen zentral in Stentrop die Volksschulen beider Konfessionen. Auch das gemeinsame Krieger-Ehrenmal für die Gefallenen des ersten Weltkrieges wurde im Jahr 1927 an zentraler Stelle in Stentrop errichtet.
Schon vor mehr als 11.000 Jahren zu Beginn der Mittelsteinzeit hinterließen Jäger und Sammler kleine bearbeitete Feuersteinstücke im Bereich der mit 244,7 Metern höchsten Erhebung im Stadtgebiet, dem Henrichsknübel im Stadtteil Stentrop. Diese bis zu 2,5 cm langen bearbeiteten Feuersteine werden Mikrolithen genannt und sind die typischen Fundstücke der Mittelsteinzeit, die von 966 bis 5500 v. Chr. in Westfalen reichte.
Eine Rarität stellt der verzierte Feuersteinkern dar (Silex mit Riefen), der im Bereich des Quellgebietes des Rammbachs gefunden wurde. Eine aktuelle Untersuchung durch die Universität Köln ordnet das Objekt der Mittelsteinzeit zu, die vor über 7000 Jahren endete. Damit dürfte der verzierte Feuerstein zu den ältesten „Kunstwerken“ in Westfalen gehören.
Auf dem Henrichsknübel wurde auch eine Perle der Merowingerzeit um 600 n. Chr. gefunden. Sie wird aufgrund ihrer zahlreichen Einschlüsse Millefiori-Perle (ital. tausend Blüten) genannt. Eine ähnliche Perle dieses Typs wurde bei Scheda im Stadtteil Bentrop gefunden. Das sind die vielleicht einzigen Hinterlassen-schaften des 6./7. Jh. n. Chr.
Als zentral gelegener Ort des Kirchspiels Bausenhagen steht auch das zentrale Kriegerdenkmal für die Gefallenen des Ersten Weltkrieges mitten in Stentrop. Das Denkmal, bestehend aus einem großen Gedenkstein und fünf kleineren Gedenksteinen für die Gefallenen jeder zum Kirchspiel gehörenden Gemeinde (Bentrop, Bausenhagen, Frohnhausen, Neimen, Stentrop, Warmen) wurde 1927 feierlich eingeweiht. Auf jedem Stein waren gusseiserne Platten montiert mit den Namen der Kriegstoten.
Die Namen der Gefallenen des Zweiten Weltkrieges konnten nicht mehr auf den vorhandenen Platten angebracht werden. Deshalb wurden diese mit weiteren Platten abgedeckt, auf denen die Namen der sechs Dörfer des Kirchspiels standen. Nach 90 Jahren musste die Denkmalanlage in den Jahren 2010/11 grundlegend saniert werden und wurde am Volkstrauertag 2011 wieder seiner Bestimmung übergeben. Dabei wurden die alten Platten mit den Namen nicht wiederverwendet sondern lagern heute im Stadtarchiv.